Eine umweltfreundliche Zukunft für die digitale Welt 

Im vergangenen zweiten Teil haben wir diverse Maßnahmen für Einzelpersonen und Unternehmen bereitgestellt, um im Büro- und Datenzentrum Umfeld der grünen IT etwas näher zu kommen. Im Dritten und letzten Teil sehen wir uns nun anlässlich des Earth Day 2023 mögliche Entwicklungen in der Zukunft im Bereich Green IT an, damit Ihr auch mögliche Trends in eure Strategie einfließen lassen könnt. 

Der Schwerpunkt von Green IT liegt darauf, den CO2-Fußabdruck sowie die Energiekosten der IT-Infrastruktur von Organisationen zu reduzieren. Diese Motivation führt auch zu zahlreichen Innovationen, die auf die Unternehmensverantwortung (CSR – Corporate Social Responsibility) für verbesserte Energieeffizienz in der IT-Infrastruktur ausgerichtet sind. Einige der Anstrengungen sind wie folgt: 

Cloud Computing

Cloud Computing hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit als Möglichkeit erhalten, die Auslastung von Rechenzentren zu verbessern. Es ist energieeffizient, bietet potenzielle Energieeinsparungen und erfordert keine vor Ort Hardware-Infrastruktur. Auch in Bezug auf Systembetrieb und Netzwerkaspekte ist es vorteilhaft (Synergieffekt). Es ermöglicht eine bessere Ressourcennutzung und ist eine ausgezeichnete Quelle für Nachhaltigkeit. 

Datenkomprimierung

Im Unternehmen gibt es immer eine große Menge an Daten, die redundant und dupliziert sind und auch im Backup-System gespeichert werden. Intelligente Kompressionssystemtechniken können verwendet werden, um solche Daten zu komprimieren und redundante und duplizierte Daten zu löschen bzw. auf kostengünstigere alternativen verschoben werden. 

Zertifikationen und Richtlinien

 Es gibt mehrere proaktive Organisationen, die grüne Technologien evaluieren und Zertifikate für grüne Technologien ausstellen. Lieferanten können aufgrund ihrer Produktqualität, ihrer Umweltfreundlichkeit, der Lebensdauer des Produkts und der Recyclingfähigkeit ausgewählt werden. In Zukunft werden Regierungsvorschriften Lieferanten dazu verpflichten, grüne Technologien zu nutzen und als umweltfreundlicher Lieferant zertifiziert zu werden. Dabei spielt der vom EU-Parlament initiierte „Green Deal“ eine Große Rolle. Dabei soll Europa bis 2030 der CO2 Ausstoß um mindestens 55% verringern, und bis 2050 Klimaneutral werden. 

Green IOT

bereits heute tragen IoT-Lösungen dazu bei, den Einsatz von Ressourcen effizienter zu gestalten und dadurch die Menge an CO2-Emissionen zu reduzieren. In den Bereichen Gebäudemanagement, Smart City und Industrie 4.0 gibt es bereits viele fortschrittliche Lösungen. Zum Beispiel werden im Gebäudemanagement Lichter und Heizungen automatisch an die Anwesenheit von Personen angepasst, um unnötigen Energieverbrauch zu vermeiden. Intelligente Thermostate, die mittels LoRaWAN zentral gesteuert werden, sind bereits in vielen Unternehmen und Städten im Einsatz. LoRaWAN ist ein Funknetzwerk, das eine große Reichweite hat und wenig Energie verbraucht. Es wurde speziell für batteriebetriebene, drahtlose Systeme entwickelt und ist eine Ergänzung zum herkömmlichen Mobilfunknetz (Beispiel Parkleitsysteme auf Parkplätzen oder Monitoring von Luftwerten). Durch Anwesenheitserkennung und flexible Zeitplanung lassen sich bis zu 20 Prozent der Energiekosten einsparen. Smart Cities nutzen bereits viele IoT-Anwendungen und werden als Pilotprojekte für neue Lösungen gesehen. Das Hauptziel fast jeder Smart-City-Lösung ist ein effizienter Ressourceneinsatz. In München und anderen Städten werden bereits smarte Altkleidercontainer eingesetzt, die regelmäßig den Füllstand melden. Diese Daten sollen zukünftig zur Optimierung der Fahrzeugrouten genutzt werden. 

 

Stadtplanung

Die größte Chance, um die Energieeffizienz von Rechenzentren zu verbessern, liegt in der Anwendung von Technologien zur Kühlung und Klimatisierung, insbesondere in der Nutzung der Abwärme. Um dies umzusetzen, müssen Stadtplanung, kommunale Stadtwerke und Betreiber von digitalen Infrastrukturen gemeinsam Szenarien entwickeln und realisieren. Die Studie „Rechenzentren in Europa –Chancen für eine nachhaltige Digitalisierung“ (Studie zu “Rechenzentren in Europa” – Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland (digitale-infrastrukturen.net)) zeigt anhand von Best Practice Beispielen, wie Standorte mithilfe innovativer Technologien und Anwendungen Energie einsparen können. Dazu gehören Datenzentren in Portugal, Spanien, Schweden und drei Rechenzentren in Deutschland. Ein Beispiel ist das Eurotheum in Frankfurt am Main, das rund 70 Prozent seiner Abwärme nutzt, um Büros, Konferenzräume, Hotels und Gastronomie in der Umgebung zu beheizen. Der Green-IT Cube in Darmstadt ist ein weiteres Beispiel, das jährlich etwa 15.000 Tonnen CO2-Emissionen einspart und bis zu 40.000 Server aufnehmen kann. Diese Städte zeigen bereits, dass hohe Rechenkapazität und Effizienzpotenzial Hand in Hand gehen können. 

Green AI

KI revolutioniert fast jede Branche, von Videospielen bis hin zur Versicherung. Während sich diese Technologie immer weiter verbreitet, richten viele ihr Augenmerk auf den enormen Energiebedarf, um all diese KI-Modelle zu betreiben. Es braucht viel Energie und Rechenleistung, um KIs zu trainieren und einzusetzen. Das Training eines einzigen KI-Modells kann beispielsweise den gleichen CO2-Fußabdruck wie ein kommerzieller transatlantischer Flug erzeugen. Grüne KI wird als Lösung für unsere CO2-intensiven Prozesse gesehen, wodurch der positiven Einfluss maximiert wird, ohne die Umwelt weiter zu belasten. Dies wird auf verschiedene Weise erreicht, einschließlich der Verwendung von KI zur Überwachung und Verwaltung eines intelligenten Stromnetzes, um Energieverschwendung zu reduzieren. Materialien wie Aluminium und viele Kunststoffe können endlos recycelt werden, was den Bedarf an neuen Rohstoffen reduziert. Geschlossene Recycling-Systeme (Kreislaufwirtschaft oder auch Circular Economy) sind daher das Ziel und sollte zum Standard jedes Lebenszyklus werden, da sie auch Abfall und Energiebedarf bei der Herstellung neuer Produkte reduzieren. Man sieht dies in Supermärkten, wo viele Produkte zumindest etwas recycelten Kunststoff aus einem geschlossenen Recycling-System verwenden. Mit Integration von KI in andere Technologien, besteht daher die Möglichkeit, sekundäre Materialien, wie recycelter Kunststoff, über die gesamte Lieferkette hin zu verfolgen und Optimierungspotential zu erkennen, umzusetzen und dadurch dem Ziel Richtung geschlossene Recycling Systeme näher zu kommen.  

Neue Märkte und Wirtschaftsfelder

Green IT eröffnet nicht nur Hardware- und Software-Anbietern neue Möglichkeiten, sondern auch Dienstleistungsunternehmen können durch intelligente Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz neue Geschäftsmodelle entwickeln. In Deutschland haben sich bereits Unternehmen auf die Energieberatung von Rechenzentren spezialisiert und bieten Dienstleistungen wie die Identifikation ineffizienter Serverarchitekturen, unzureichender Kühlungskonzepte und räumlicher Defizite durch mangelnde Isolation an. Energiecontrolling kann ebenfalls dazu beitragen, Energiekosten zu senken. Systemanbieter haben eigene Geschäftsmodelle entwickelt, indem sie einfache Sensoren und intelligente Messtechnik einsetzen, um Kunden dabei zu helfen, den Energieverbrauch in Echtzeit zu erfassen und zur Auswertung an zentrale Server weiterzuleiten. 

Durch die steigende Umweltverantwortung der Gesellschaft und dem steigenden Energiebedarf in allen Sektoren, entstand der Begriff Green IT, um dadurch ein Umdenken zur Nutzung verschiedener Technologien zu bewirken und das große Ganze im Lebenszyklus eines Produktes zu betrachten. Wir haben gesehen, dass Unternehmen durch Green IT auch einen wirtschaftlichen und sozialen Mehrnutzen erreichen können, indem man die Umstellung mit guter Planung und Strategien umsetzt. Dazu haben wir euch einige Maßnahmen für Einzelpersonen und Unternehmen gezeigt, die je nach Anforderungen ausgewählt werden können. Der Ansatz Green IT birgt aber auch Risiken und Schwachstellen durch Greenwashing und dem Reboundeffekt. Bereits heute werden im Öffentlichen und privaten Bereich Maßnahmen zur umweltfreundlicheren IT gelebt, was zeigt, welches Potential in Zukunft durch KI, Bundesweiten Richtlinien, neuen Wirtschaftsfelder und IOT noch möglich ist. 

Wir von Linked IT GmbH hoffen, dass dieser Blogbeitrag dazu beigetragen hat, das Bewusstsein von Green IT zu beleben und euch dabei neue Erkenntnisse vermittelt hat. Durch unsere Unternehmensphilosophie leben wir bereits einige besprochene Maßnahmen, wie beispielsweise die Beschaffung von Hardware durch Refurbished IT, Unterstützung von sozialen Projekte und Onlinemeetings. Erfahre mehr über unsere sozialen Projekte. In diesem Sinne wünschen wir euch viel Erfolg bei Eurem Umstieg Richtung Green IT und einen schönen restlichen Earth Day 😊 an

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